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Es war einmal - Gemeinde Waddeweitz

Gemeinde Waddeweitz
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Es war einmal:
Eine Windmühle zwischen Dommatzen und Dickfeitzen
Kaum jemand weiß noch, dass auf der Anhöhe zwischen den beiden Dörfern über viele Jahrhunderte das Korn gemahlen wurde, das auf den Feldern rundherum wuchs. Wahrscheinlich wurde die Mühle schon zu Zeiten des 30jährigen Krieges erbaut. Jedenfalls ist im Buch „Aus der Geschichte der Mühlen im Hannoverschen Wendland“ von Friedrich Lange dokumentiert, dass der Pastor der Kirchengemeinde Zebelin auf kurfürstlichen Befehl hin nach dem 30jährigen Krieg jährlich Anspruch auf eine gewisse Menge (ein Wispel) Roggen aus der Dommatzer Mühle hatte.
Die Müller der Mühle kamen und gingen, wie das schon genannte Mühlenbuch berichtet. Im Jahr 1659 gab es sogar einen Mord: Der Dommatzer Windmüller Christoph Beesemüller wurde auf dem Clenzer Markt von einem Lüneburger Dragoner erschlagen. 1845 hatte der Müller Deichmann vom Krüger Bergmann in Waddeweitz eine Grützmühle gekauft und sie so in seine Mühle eingebaut, dass sie sich sowohl von Hand als auch mit Wind betreiben ließ. Ob das zulässig war, darüber gab es eine lange Auseinandersetzung mit den Lüchower Behörden.
Danach muss die Mühle wohl schlecht geführt worden sein. Der Müller Köthke aus Jiggel hatte die Mühle für seinen Zweitsohn gekauft und gab ihm zusätzlich seine beste Kuh mit. Doch der war ein „Bruder Leichtfuß“, verjubelte das Erbe und starb mit 57 Jahren völlig heruntergekommen im Krankenhaus in Lüchow. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Dommatzer Mühle die einzige Windmühle auf dem Drawehn. 1834 betrug die Pacht für die Mühle und ein Stückchen Ackerland 35 Reichstaler. Im Jahr 1930 wurden die Flügel der Windmühle abmontiert und eine Motoranlage eingebaut. Der letzte Müller Reinema betrieb neben dem Mühlenbetrieb auch eine Landwirtschaft. Im 2. Weltkrieg brannte die Mühle ab. Wurde sie von einer Bombe getroffen? Die Quellen sagen dazu nichts. 1946 errichtete man einen Neubau, "zweistöckig mit Dachgeschoss, modern bis ins letzte", schreibt die Elbe Jeetzel-Zeitung(EJZ). Ein Feuer mit unbekannter Ursache zerstörte den Neubau allerdings bereits 10 Jahre später. "Die Feuerwehren von Kiefen und Clenze konnten nur wenig tun. Es gab kein Wasser zum Löschen. Die abseits auf der Höhe gelegene Mühle hat keine Tiefenbohrung. Ein Tümpel, an den man die Rohre anschloss, war nach 10 Minuten leer", so die EJZ im Mai 1956. "Witwe Bertha Reinema, die Besitzerin, und ihr Müllermeister wissen noch nicht, wie es weitergehen soll. Es ist ein schwerer Schlag für die Müllers-leute, die in den letzten Jahrzehnten auch nicht auf Rosen gebettet waren", fährt die EJZ fort. Der Brand besiegelte das Ende der Dommatzer Mühle, sie wurde nicht wieder aufgebaut. Heute steht hier, auf der Anhöhe zwischen Dommatzen und Dickfeitzen, weit sichtbar ein Sendemast für den Mobilfunk.  
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